Foto: Jörg Steinmetz

„Sollen wir als Gesellschaft die Egotrips exzentrischer Milliardäre unterstützen?“ Phillip P. Petersons Romane zeichnen sich durch sein exzellentes Wissen über Raumfahrttechnik aus, das er geschickt in die Geschichten seiner Bücher verwebt. Er spannt damit einen identischen, prägnanten Spannungsbogen, absolut gelungen!

‚Luna‘ behandelt ein aktuelles Thema. Immer mehr private Unternehmen betreiben Raumfahrt und das nicht nur zu wissenschaftlichen Zwecken, sondern auch und vor allem aus profitorientierten wirtschaftlichen Gründen.

Luna Patel ist eine junge Lehrerin aus Amerika. Die Raumfahrtfirma Frontier Tech bietet ihr an, eines der Mitglieder einer 4er-Gruppe zu sein, die als erste an einer bemannten kommerziellen Mission zum Mond teilnimmt. Begeistert nimmt sie das Angebot an. Frontier Tech gilt als solides, vielversprechendes Unternehmen.

Letztendlich jedoch hat bei jedem Raumfahrtunternehmen die FAA – die Luftaufsichtsbehörde der USA – das letzte Wort, die jedes Event, das in Weltall geht, prüft und gegebenenfalls ablehnt. Das Mondschiff ‚Taurus I‘ der Frontier Tech besteht die intensive Sicherheitsprüfung der FAA und es gibt grünes Licht für diese vermeintlich bahnbrechende Reise. Zunächst verläuft der Flug nach Plan und ohne jegliche Zwischenfälle.

Erst kurz vor dem Aufsetzen im Tal Taurus-Littrow auf dem Mond fallen alle Triebwerke gleichzeitig aus. Es kommt zu einer Bruchlandung mit verheerenden Folgen. Während alle anderen Besatzungsmitglieder dabei sterben, überlebt Luna unverletzt den Absturz. In der Nähe des Landeplatzes gibt es ein winziges Basislager, das einen sehr begrenzten Vorrat an Lebensmitteln, Medizin, Wasser und vor allem Sauerstoff beherbergt. Mit Mühe schafft es Luna bis dorthin. Sie nimmt Kontakt zur Frontier Tech Zentrale in Orlando auf, die sich um beschwichtigende Worte bemüht. Die Vorräte würden maximal 10 Tage Überleben garantieren.

Es gibt zwar ein Folgeraumschiff, die Taurus II. Diese jedoch für ein Rettungsmanöver einsetzen zu können, würde Wochen dauern. Charlie Ross von der FAA wird beauftragt, die Rettungsaktivitäten zu beaufsichtigen. Ihm sind jedoch die Hände gebunden, da die Ursache für die Fehlfunktion der Triebwerke nicht gefunden wird. Fieberhaft suchen sie und ihr Es-Mann Blake Simmons nach einer Lösung und stoßen dabei auf internationale Verstrickungen.

FISCHER Tor

416 Seiten, 18, – €

ISBN: 978-3-596-70893-2

Phillip P. Peterson arbeitete als Ingenieur an zukünftigen Trägerraketenkonzepten und im Management von Satellitenprogrammen. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen schrieb er für einen Raumfahrtfachverlag. »Transport« war sein erster Roman, der zum Bestseller wurde. Mit »Paradox« gewann er 2015 den Kindle Storyteller-Award, bei FISCHER Tor erschien zuletzt »Janus«. Zu seinen literarischen Vorbildern gehören die Hard-SF-Autoren Stephen Baxter, Arthur C. Clarke und Larry Niven.

http://raumvektor.de/

 

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