‚Gläubige sind geisteskrank – wenn Gaube zum Wahn wird‘. Fitzeks Ideenfundus ist offenbar unendlich. Mit gewohnter Akribie und Leidenschaft, pünktlich und verlässlich widmet sich Sebastian Fitzek einer schon wieder fast vergessenen Thematik. Unfassbar grausame Erziehungsmethoden, denen Kinder in Internaten nicht nur konfessionsgebundener Einrichtungen ausgenetzt waren, graten medial zunehmend in Vergessenheit. Facettenreich mit einem Spannungsbogen a la Fitzek entzückt er mit seinem Psychothriller ’Das Kalendermädchen‘.

Valentina ist 16 Jahre alt, als ihr Vater sie nach dem Tod der Mutter ins Internat auf Schloss Lobeshorn schickt. Die Internatsleitung, eine herrische, von religiösem Wahn geprägte Sadistin führt ihre perverse Vorstellung von Drill und Gehorsam gnadenlos durch. Valentina und ihr Freund Ole sind die Einzigen, die zu Weihnachten nicht nach Hause können. Sie schlafen miteinander. Valentina nimmt vorsorglich die Pille danach, jedoch vergeblich. Sie ist schwanger. Fatalerweise wird die leere Pillenschachtel von der Leiterin im Müll gefunden.

„Kapitel 3 Vers 7 des Buches Moses lautet: Du sollst mit Schmerzen Wunder gebären. Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst.“

Stella, die Leiterin ist bibeltreu. In einem Nebengebäude des Internats gibt es viele ungenutzte Zimmer, die von ihr zu 24 Folterkammern umfunktioniert wurden. Sie schafft den lebenden Adventskalender der besonderen Art. Valentina und Ole werden dort eingesperrt und müssen hilflos dem Martyrium eines uralten Rituals folgen. 11 Jahre später. Olivia, Opferpsychologin und Dozentin an der Uni ist verzweifelt. Ihre 11jährige Adoptivtochter Alma ist an akuter lymphatischer Leukämie erkrankt und braucht dringend eine Rückenmarksspende. In der Hoffnung, dass die leiblichen Eltern für eine solche Spende infrage kämen, wendet sie sich an die Adoptionsvermittlungsstelle und bittet um die Kontaktdaten. Um Almas Akte wird ein Riesengeheimnis gemacht. Zur gleichen Zeit ist Valentina ihrer früheren Peinigerin zufällig in einem Café begegnet. Sie stellt fest, dass diese ein Reisebüro betreibt und ‚besondere‘ Reisen vermittelt. Haus Waldpfad im bayrischen Frankenwald heißt das Reiseziel, das Valentina am Vorabend des 4. Advent erreicht. Der Höllenritt von vor 12 Jahren scheint sich zu wiederholen.

Droemer HC

400 Seiten, 25,- €

ISBN: 978-3-426-28174-1

Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein erster Roman „Die Therapie“ eroberte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerliste und wurde als bestes Krimidebüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Fitzeks Bücher wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt und weltweit über 20 Millionen Mal verkauft. Viele davon sind inzwischen erfolgreich verfilmt – so wurde „Die Therapie“ als sechsteilige Miniserie für Prime Video produziert und stieg sofort auf Platz 1 der meistgesehenen deutschsprachigen Sendungen ein. Zudem ist Sebastian Fitzek ist für seine spektakulären Buchvorstellungen bekannt, die er als Shows inszeniert. 2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er ist Preisstifter des Viktor Crime Awards und engagiert sich als Schirmherr für den Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ e.V. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.

www.sebastianfitzek.de

www.facebook.de/sebastianfitzek.de

 

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