Der Wolf! Schaurig schöne Geschichten machen in zumindest in der lokalen Presse der östlichen Bundesländer zum Dauerbrenner. Seit die die Population des Wolfes in zumeist grenznahen Gebieten zu Polen anwächst, überschlagen sich vermeintlich sachliche Nachrichten über sein Unwesen. Kinder sollen die Wälder meide und auch freilaufende Katzen und Hunde gehören zum Speiseplan dieses ‚Ungetüms‘, so lauten immr wieder Warnhinweise in überzogenen Berichten von übereifrigen Journalisten. Wie sehr der Wolf die Gemüter bereits erhitzt, beschreibt Tibor Rode vortrefflich in seinem Thriller ‚Lupus‘. Er verknüpft seine Geschichte geschickt mit partiellen Details aus der DDR-Geschichte.
Waldenow ist ein unscheinbares Örtchen in Vorpommern, nahe Greifswald. Jenny Rausch, 42 Jahre alt, ist mit Herz und Seele Tierärztin und lebt dort mit ihrem Vater Jo und Hund Bruno in einem Landhaus. Auch Jo übte diesen Beruf mit Leidenschaft aus, widmet sich jedoch nunmehr meist der Jagd. Jennys Mutter starb früh bei einem Verkehrsunfall, sie schaute gern zu tief ins Glas. Nach der Trennung von ihrem Freund Rene flieht Jenny vor der Einsamkeit zurück ins Elternhaus zu ihrem eigenbrötlerischen Vater. Nach einem nächtlichen Jagdausflug kehrt dieser nicht nach Hause zurück. Seit kurzem ist Jenny zur Wolfsschutzbeauftragten berufen worden. Jo‘s Autowird auf einem abgelegenen Parkplatz am Wald gefunden. Vor dem Wagen befindet sich eine grp0e menge Blut. In dem sorgfältig verschlossenen Wagen jammert Jo’s Hund Bruno. Eine Joggerin wurde auf das Auto aufmerksam. Nicht weit davon entdeckt sie einen Wolf, der ihre Nähe offenbar nicht scheut. Er als sie Steine nach ihm wirft, sucht er das Weite. Der Wolf sei riesig gewesen mit einem ungewöhnlichen großen Kopf und kurzen Beinen, so berichtet sie. Unter einem Hochsitz in der Nähe befindet sich ein Toter. Es ist Walter Echling, Mitbegründer eines Potsdamer Start-ups. ‚Fenceattack‘ erprobt aktuell in der Gegend Zäune, die mit einer KI ausgestattet auf die Erkennung und Abwehr von Wölfen spezialisiert sind. Staatsanwalt Frederick Bach versucht, gemeinsam mit Jenny, Licht in das Dunkel zu bringen. Dabei stoßen sie auf ein offenbar dunkles Geheimnis aus der DDR-Geschichte. Ein Schäfer beklagt den Verlust von 55 Schafen, die offenbar von einem einzigen Wolf gerissen wurden, sinnlos niedergemetzelt. Ein Videa aus einer der Kameras des ‚Fenceattack‘-Zauns zeigt sehr deutlich ein mutiertes Wolfsmonster. Doch was hat das alles mit Jo’s früherem Job in der Reichsforschungsanstalt Riems zu tun?
Droemer HC
480 Seiten, 18, . €
ISBN: 978-3-426-28401-8
Tibor Rode, 1974 in Hamburg geboren, lebt in Schleswig-Holstein. Er studierte Rechtswissenschaften und arbeitete erst als Journalist, später als Justiziar für eine große Tageszeitung. Heute ist er als Notar und Anwalt tätig. Große gesellschaftliche Fragen und wissenschaftliche Themen wecken sein Interesse und inspirieren ihn zu ebenso spannenden wie raffinierten Geschichten, die weltweit in vielen verschiedenen Ländern erschienen sind. Bei Droemer sind seine Spiegel-Bestseller Der Wald und Lupus erschienen und begeistern eine breite Leserschaft.