Phillip P. Peterson – ‚Janus‘
Foto: (C) Jörg Steinmetz
Nicht nur Phillip P. Petersons versiertes Wissen um zukunftsorientierte Raumfahrttechnologien überzeugen in dieser spannenden Story, sondern auch die politisch-kulturellen Mimositäten der Weltmächte finden sich überzeugendend dargestellt in diesem herausragenden Werk wieder.
Die Erde in naher Zukunft. Die Entwicklung bezüglich der Raumfahrtforschung dümpelt vor sich hin, da die USA, Russland, China und Europa nur bedingt und sehr partiell zu einer Zusammenarbeit bereit sind. Die ISS ist jedoch nach wie vor eine funktionierende Plattform für begrenzte Forschung. Russland schickt eine Sonde auf den Mars, die jedoch nur wenige Minuten Material sendet. Darauf jedoch gibt es Aufnahmen des kleinen Marsmondes Phobos. Auf ihm entdecken Wissenschaftler ein hausgroßes Objekt, das nachweislich nicht natürlichen Ursprungs ist und offenbar nicht on Menschenhand geschaffen wurde. Die Amerikaner haben freundlicherweise Zugriff auf das Material und sind gleichermaßen elektrisiert wie die Russen, da sich sich Technologien erhoffen, die denen der Erde weit voraus sind. Russland nimmt sich China mit ins Boot, um in Windeseile eine Marsmission zu initiieren. Ziel ist es, das Artefakt zu bergen und dessen Technologien zur Ergreifung der Weltmacht zu nutzen. Doch die USA riecht den Braten und verfolgt ganz ähnliche Ziele. Keine der führenden Nationen der Welt hat jemals eine bemannte Raumsonde zum Mars geschickt. Entsprechend unbeholfen und gefährlich gestalten sich die Vorbereitungen. Jenny Nelson, eine amerikanische Physikerin, jung und ehrgeizig steht kurz davor, sich einen Lebenstraum zu erfüllen. Sie wird für einen sechsmonatigen Aufenthalt auf der ISS nominiert, in dessen Vorbereitungsphase sie sich befindet. Wenige Wochen vor dem Start wird dieser jedoch gestrichen. Priorität hat nun das Marsunternehmen. Jenny hat jedoch wegen mangelnder Raumflugerfahrung keine Chance in die Mannschaft der Marsmission aufgenommen zu werden. In die Backup-Crew jedoch schafft sie es. Daniel Perito, Jennies Freund ist Manager beim Johnson Space Center. Er knüpft enge Kontakte in engem Verbund mit der NASA. Für Daniel wird der Mars recht bald zu einem schmutzigen Politikum. Das seine große Liebe Jenny zum unmittelbaren Instrument der Geschehnisse wird, schmerzt ihn sehr. Jennies großer Traum, der Mars, scheint wahr zu werden. Sie rückt in die Hauptcrew auf und lässt sich auf dieses unsichere Abenteuer ein.
FISCHER Tor
384 Seiten, 18,- €
ISBN: 978-3-596-70892-5
Phillip P. Peterson arbeitete als Ingenieur an zukünftigen Trägerraketenkonzepten und im Management von Satellitenprogrammen. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen schrieb er für einen Raumfahrtfachverlag. »Transport« war sein erster Roman, der zum Bestseller wurde. Mit »Paradox« gewann er 2015 den Kindle Storyteller-Award, bei FISCHER Tor erschien zuletzt »Nano«. Zu seinen literarischen Vorbildern gehören die Hard-SF-Autoren Stephen Baxter, Arthur C. Clarke und Larry Niven.