Bild: privat

In Zeiten wie diesen tut Manfred Theisens Krimi ‚Der Pate von Ehrenfeld und der Kardinal in der Wanne‘ richtig gut. Damit meine ich nicht, dass der Autor die vorherrschenden Krisen in seiner Geschichte ignoriert – nein, es gibt Krieg und Krisen ‚uff Kölsch‘. Großartig und ziemlich gelassen!

Schwarzer Kölner Humor gepaart mit einer ungeschönten Kulisse der Kölner und der New Yorker Mafia. Der Kölner Dom und sein von den Kölnern nicht wirklich geliebtes Oberhaupt Kardinal Dähmel dürfen dabei selbstverständlich nicht fehlen. Doch das Thema dieses Krimis ist wirklich der Hit. Es geht um die Vorhaut von Jesus Christ Superstar, die auf dem Pokertisch der New Yorker Mafia landet. Der Einsatzwert wird auf 50.000,- US $ dotiert. Die Familie der Kölner Mafia ist bunt und oft auch adoptiert. So auch derjenige, der vermeintlich für die Kölner Mafia die New Yorker ausspioniert. Falco ist aus der ehemaligen Stasi im Osten in die Mafiafamilie Alberts konvertiert. Umgehend wird Albert von ihm über den außergewöhnlichen Fund informiert. Albert ist zwar bis ins Mark kriminell, dies jedoch vertieft seine Liebe zur katholischen Kirche eher noch mehr. Er schickt Marlon, seinen Ziehsohn, der seine Nachfolge antreten soll, nach New York. Dort erwartet ihn Mord und Totschlag, doch es gelingt ihm, das Artefakt zu stehlen und s unversehrt nach Köln zu bringen. Smilla ist Marlons Frau, sie haben eine gemeinsame Tochter. Der größte Wunsch Alberts und seiner Frau Rita ist es, dass die beiden im Kölner Dom kirchlich getraut werden. Ihre zahlreichen Anträge dahingehend wurden jedoch regelmäßig abgeschmettert. Ohne das Wissen ihrer Männer bieten Rita und  Smilla die heiß begehrte Vorhaut Kardinal Dähmel an, um die Trauung im Dom stattfinden zu lassen. Dähmel ist elektrisiert von diesem Angebot und erkennt die Bedeutung und die möglichen Auswirkungen. Im Geist erschafft er bereits gigantische bauliche Ergänzungen, die ihn und Köln im neuen Glanz erstrahlen lassen. Doch die Vorhaut ist hart umkämpft und Kardinal Dähmel, der Kämpfer des Herrn, ist entschlossen mittendrin. Zeitgleich bricht Karl Kühnert aus dem Gefängnis aus, wo er eine langjährige Haftstrafe wegen Mordes, den er nicht begangen hat, verbüßt. Marlon ist der eigentliche Mörder. Der versprochene Geldbetrag jedoch bleibt aus, Rache ist sein Ziel.

Gmeiner Verlag

247 Seiten, 14, – €

ISBN 978-3-8392-0117-6

Er lebt nicht nur in Köln, sondern er lebt Köln: Manfred Theisen. Einst Lokalreporter wurde er für seine Romane ausgezeichnet, die unter anderem in Israel, Estland oder der Karibik spielen. Nun schöpft er in seiner Heimatstadt Köln aus dem Vollen und dringt mit seiner Figur des jungen Paten Marlon in einer wilden humorvollen Mafiastory tief in den Stadtbezirk Ehrenfeld ein. Der machte in den vergangenen Jahren nicht nur durch seine Partyszene, sondern auch durch prominente Bewohner wie etwa den Entertainer Jan Böhmermann, Schriftsteller Günter Wallraff oder die Musikgruppe Brings von sich reden.

www.manfredtheisen.de

 

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