Bilder: Martin Wammer, Helen Sobiralski

Seit über vier Dekaden prägt Boris Blank als Mitglied der Schweizer Kultformation Yello die Entwicklung der elektronischen Musik. Und auch als Solokünstler hat der Klangvisionär seine unveränderliche DNA in der globalen Popkultur verankert, die bis heute regelmäßig von modernen Acts zitiert wird. Mit „Resonance“ veröffentlichte Boris Blank nun sein drittes Studioalbum, auf dem er mit einer schwerelosen Fusion aus Ambient, Trance und Electro die Gesetze von Raum und Zeit außer Kraft setzt. Als mehrdimensionale Klangräume beschreibt er selbst die Tracks des 1978 gegründeten Duos Yello, bei dem Boris Blank an der Seite von Dieter Meier mit international gefeierten Hits wie „Bostich“, „Oh Yeah“, „The Race“ oder „Limbo“ für immer neue Impulse im Electro-Pop sorgt. Nachdem Yello mit ihrem letzten Album, dem im Sommer 2020 veröffentlichten „Point“ auf Platz 6 der deutschen Albumcharts (sowie auf Platz 1 der Schweizer Hitliste) einstiegen, konzentriert sich Boris Blank momentan wieder auf seine Soloarbeit. Nach verschiedenen Filmmusiken sowie den im Jahr 2014 erschienenen Alben „Convergence“ und „Electrified“ legt der 71-jährige Soundmaler nun sein epischstes Werk vor: Auf „Resonance“ entfalten sich Blanks kopfkinostarke Klangräume zu ausgedehnten Klang-Galaxien, mit denen der Schweizer von seinem Studio auf dem berühmten Zürichberg aus einem faszinierenden Blick in die Unendlichkeit gewährt. Hervorgegangen sind die insgesamt zwölf Tracks auf „Resonance“ ursprünglich aus einer Auftragsarbeit für das vom Schweizer Star-Architekten Mario Botta entworfene Thermalbad FORTYSEVEN nahe Zürich. Stefan Bock und Stefan Zaradic von der Münchner Firma IAN Solutions haben mithilfe des vom renommierten Fraunhofer-Institut entwickelten „SpatialSound Wave“- Systems eine aufwändig inszenierte 3D-Soundlandschaft mit meditativen Klängen für Wellness und Entspannung erschaffen. Eine völlig neue Herausforderung für den notorischen Geräuscheforscher, der auf seinem neuen Album bisher unentdeckte Ambient-Welten betritt. „Ich hatte schon immer eine große Affinität zu weiten Räumen wie Fabrikhallen, Tiefgaragen oder auch den Bergen. Und zur akustischen Resonanz, die diese Räume erzeugen“, so Boris Blank über die Inspiration zu „Resonance“. „Jeder Raum besitzt seine ganz eigenen Schwingungen. Mich reizt es, mich in diese Sphären zu begeben und sie mithilfe der Musik spürbar zu machen. Je größer, desto interessanter. Mein Ziel war es, die Räume diesmal so groß und weit wie möglich zu gestalten.“ Auf „Resonance“ spielt Boris Blank mit den Kontrasten aus synthetischen Ambient-Flächen und organischen Field-Recordings von Naturgeräuschen, die sich zu einem immersiven Klangerlebnis im opulenten Dolby Atmos-Surround-Sound verbinden. In epischen Bildern bewegt sich der Schweizer zwischen zwei immer wiederkehrenden Motiven: So experimentiert er einerseits mit den verschiedenen Aggregatzuständen des Wassers, das sich ständig neu formend als erfrischender Regen, als kaum greifbare Wolkengebilde, klirrendes Eis oder als beruhigender Fluss durch die Stücke zieht. Ein weiteres, omnipräsentes Element sind die Weiten des Weltalls, in die Boris Blank bereits mit den ersten beiden Tracks des Albums aufbricht. Den Auftakt macht das technoid-treibende „Vertigo Heroes Part I“, das mit seinem rhythmisch-maschinellen Beat und dem dazugehörigen retrofuturistischen Visualizer-Clip wie ein modernes Remake früher Kinokunst à la „Berlin – Die Sinfonie einer Großstadt“ oder „Metropolis“ wirkt. Die Faszination für eine fast archaische Industrieästhetik, die Boris Blank augenzwinkernd mit einer modernen „Mission Impossible“-Dramatik kombiniert. Mit dem nachfolgenden „Resonance“ verlässt Boris Blank den Planeten, um zu einem spacigen Groove im Orbit zu surfen. Ursprünglich wurde der schwerelos schwebende Titeltrack von der renommierten Londoner Post-Production-Company Framestore (die u.a. für die Special-Effects in Blockbustern wie der „James Bond“- oder der „Guardians Of The Galaxy“-Reihe verantwortlich zeichnet) als offizieller Themesong der NASA für den Präsentations-Trailer des James-Webb-Weltraumteleskops angefragt; nachdem die Zusammenarbeit im letzten Moment doch nicht zustande kam, wirft der Musiker in seinem selbst kreierten Visualizer-Video einen letzten melancholischen Blick auf die Erde, um seine Reise durch Raum und Zeit fortzusetzen. Eine Exkursion, die ihn mehrere tausend Jahre zurück ins frühgeschichtliche „Ninive“ führt – eine der ältesten Großstädte der Welt, von dessen Zentrum im ehemaligen Mesopotamien aus sich im 23. Jahrhundert vor Christus bedeutende kulturelle Wandlungen vollzogen. Mit seinen geheimnisvollen Klängen wirkt der Track wie ein akustischer Infinity-Pool, aus dem Boris Blank die Aussicht auf einen bunten Basar voller exotischer Früchte und seltsamer Pilze eröffnet. Auf die Suche nach der verlorenen Zeit begibt sich der erklärte Proust-Bewunderer mit dem repetitiven „Time Bridge“, um mit dem epischen „Defying Gravity“ im Anschluss auch die Schwerkraft auszuhebeln. Ein futuristischer Kontrast aus einem monumentalen Breitwand-Sound und verträumt-fragilen Elementen, der sich auch im aufwändig produzierten Visualizer widerspiegelt, in dem Boris Blank zum anmutigen Häuserballett einlädt, das mit seinen grazil tänzelnden Straßenblocks Newtons physikalischen Gesetzen zu trotzen scheint. Eine im wahrsten Sinne auf den Kopf gestellte Wahrnehmung, die sich mit dem psychedelischen „Angel Base“ fortsetzt, von wo aus die geflügelten Himmelsboten zu ihrem nächsten Trip starten. Der Videoclip stammt vom international gefragten Schweizer Regisseur, Graphic Designer und Multimediakünstler Dirk Koy, der auch durch seine Arbeiten für Yello bekannt ist. „Am Anfang steht immer ein Fragment. Ein Klang oder ein bestimmtes Soundpattern, aus dem sich alles in minutiöser Detailarbeit entwickelt“, so Blank weiter. „Neben Acts wie György Ligeti, Sun Ra, Miles Davis, war ich schon immer ein großer Freund von psychedelischer Musik und Bands wie Pink Floyd oder Iron Butterfly. Diese Buntheit von damals versuche ich in die Neuzeit zu holen und in einer Melange aus alten und neuen Einflüssen modern zu interpretieren.“ Mit dem schwelgerischen „Elements Of Life“ bewegt sich Boris Blank gleich einem vertonten Gemälde von William Turner zwischen den Sphären. Ein Tribut an die Bausteine des Lebens, an Himmel, Erde und die Wolken, die er mit seinen vaporisierenden Soundkaskaden immer wieder im Sonnenlicht durchsticht. Auch diese Stimmung hat Blank in bewegenden Bildern in einem stimmungsvollen Videoclip festgehalten. „Wolken sind für mich die schönsten Gebilde auf diesem Planeten. Ich könnte stundenlang in den Himmel schauen und mich komplett darin verlieren. Kurz vor seinem Tod habe ich den jamaikanischen Reggae/ Dub-Pionier Lee `Scratch` Perry auf einer Party kennengelernt. Wir haben uns sehr lange intensiv unterhalten und festgestellt, dass wir beide echte Wolken-Fanatiker sind.“ Mit „Respiro die Mare“ legt der Klang-Avantgardist im Anschluss einen mediterranen Zwischenstopp an der französischen Mittelmeerküste ein. Zu zurückgelehnten Ambient-House-Beats und beruhigenden Meeresrauschen-Samples erzeugt er eine tiefenentspannte Sundowner-Atmosphäre, bevor der Musiker auf den Grund des Ozeans zu den „Najades“ abtaucht – jenen sagenumwobenen Wassernymphen aus der griechischen Mythologie, deren sirenenhafter Gesang den Schweizer in ihren Bann gezogen hat. „Ich liebe überlieferte Erzählungen alter Kulturen und würde sehr gerne eine Zeitreise zurück zu untergegangenen Zivilisationen machen“, fährt Blank fort. „Mit meiner Musik mache ich mir das möglich“, wie er auch mit dem folgenden, Trance-beeinflussten „North Of Eden“ beweist: Von einem paradiesischen Urwald mit exotischen Tier- und Wassergeräuschen aus führt ihn sein Weg durch die Wüste in eine grüne Oase und schließlich weiter auf die Spitzen des schneebedeckten Himalaya-Gebirges. Seinen atmosphärischen Abschluss findet das Album mit dem treibenden „Vertigo Heroes Part II“, auf dem sich Boris Blank als stilistischer Sound-Nomade zwischen Ambient und orientalischen Traditionsklängen präsentiert, bevor er mit dem träumerischen „Mirage“ seine Reise in die Unendlichkeit fortsetzt, um schließlich langsam in den Weiten des Universums zu verschwinden. „Oft lässt sich die Entwicklung meiner Tracks gar nicht bewusst steuern. Ich lasse mich von den Songs und ihren jeweiligen Stimmungen leiten und schaue, wohin sie mich führen. Auf `Resonance` haben sie mich diesmal weit aus der mir bekannten Welt hinausgeführt. Die Arbeit an diesem Album war einerseits ein Aufbruch ins Ungewisse, auf der anderen Seite aber auch wie eine Rückkehr zu einer Art innerem Frieden. Wie eine schwere Last, die man einfach hinter sich lässt.“ Die zwölf Tracks auf “Resonance” wurden ursprünglich für das Thermalbad FORTYSEVEN bei Zürich in Auftrag gegeben, das vom Schweizer Stararchitekten Mario Botta entworfen wurde. Stefan Bock und Stefan Zaradić von IAN Records nutzten das vom international renommierten Fraunhofer Institut entwickelte “Spatial Sound Wave”-System, um in den Münchner msm-Studios eine aufwändig inszenierte 3D-Klanglandschaft mit meditativen Klängen für Wellness und Entspannung zu kreieren. In Zusammenarbeit mit David Ziegler, Content and Partnership Relations Manager, schufen sie außerdem den besonderen Dolby Atmos Mix für die Vorführung im Dolby Cinema. Zuvor hatte das msm-Team 2020 bereits das Yello-Album „Point“ in Dolby Atmos gemischt. Und Boris Blank verspricht: Auch alle kommenden Projekte werden wieder in Dolby Atmos erscheinen. „Resonance“ ist seit dem 16. Februar auf den Streamingservices Apple Music, Amazon Music und TIDAL in Dolby Atmos verfügbar. Doch damit nicht genug: Für Fans hat IAN Records ein besonderes Highlight aufgelegt: ein Pure Audio Blu-ray + CD Deluxe Set. Die Pure Audio Blu-ray enthält ebenfalls den Dolby Atmos Mix.

Und wie gehabt, auch von uns ein besonderes Highlight, ihr könnt das Album gewinnen, einfach eine email mit dem Stichwort ‚Boris Blank in Dolby Atmos‘ an streetandvoices@gmail.com schicken, Adresse nicht vergessen, dann ist mit etwas Glück bald eines von zwei Exemplaren bei Euch im Player. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

Video ‚Resonance‘: https://www.youtube.com/watch?v=9we9uuswSKQ

https://www.yello.com/

https://www.dolby.com/de/

 

 

 

 

 

 

 

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